Trauer-Blutbuchen als Mahnmal gegen sexuellen Missbrauch im Bistum Münster

Am 18. November wurde auf dem Gelände der Wasserburg Rindern eine Trauer-Blutbuche gepflanzt. Dieser Baum dient als lebendiges Mahnmal gegen den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Die Pflanzung fand bewusst am 18.11.24, dem europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch statt.

Ein Symbol der Erinnerung und Mahnung

Die Trauer-Blutbuche soll über Generationen hinweg gepflegt werden und erinnert an die Verbrechen, die Priester und andere Vertreter der Kirche begangen haben. Auch die Vertuschung dieser Taten durch kirchliche Verantwortungsträger wird durch dieses Symbol thematisiert. Eine einheitliche Gedenktafel, die in Zusammenarbeit mit Betroffenen erarbeitet wurde, wird dauerhaft in der Nähe des Baums angebracht.

Ein würdiger Ort der Erinnerung

Dr. Markus Toppmöller, Direktor der Wasserburg, betont die Bedeutung des gewählten Ortes: „Mit der Wiese vor unserer Kapelle haben wir einen würdigen Ort für dieses Symbol der Erinnerung gefunden.“ Johann Verhoeven, Initiator des Projekts, ergänzt: „Der Schutz vor Missbrauch ist nun die wichtigste Aufgabe kirchlicher Einrichtungen und erfordert unser aller Aufmerksamkeit.“

Hintergrund:

Auf Initiative von Betroffenen hat Bischof Dr. Felix Genn im Juni 2024 alle Pfarreien und kirchliche Einrichtungen im Bistum aufgerufen, Trauer-Blutbuchen als Symbole der Erinnerung zu pflanzen und mit einer Gedenktafel zu versehen. In seinem Schreiben wies Bischof Genn darauf hin, dass der Kampf gegen sexuellen Missbrauch immer weitergehen müsse. Zugleich müsse die Vergangenheit weiter aufgearbeitet werden und im Bewusstsein präsent bleiben. „Zu gravierend und widerwärtig ist das, was Menschen der Kirche anderen Menschen angetan haben“, betonte der Bischof. Immer wieder müsse neu ins Bewusstsein gerufen und daran erinnert werden: „Menschen, die sexuell missbraucht werden, leiden oft ein Leben lang darunter. Was Priester, Bischöfe und andere Mitarbeitende unseres Bistums sowie Mitwissende Menschen angetan haben, hat ganze Leben zerstört.“